RWO: Sommers

"Mir geht das schwer auf den Sack"

Hajo Sommers, schon wieder Trubel bei RWO. Was sagen Sie zum Rücktritt von Mario Basler?

Ärger ist hier nur aus einem Grund. Leider haben viele Fans nicht begriffen, dass wir in Liga vier spielen, das mit einer neuen Mannschaft und ohne Kohle. Das dürfen wir ja nicht mal sagen. Mir tut es sehr leid für den Trainer. Mario Basler ist ein echter Typ, der sicherlich kantig, schwierig oder sonstwie ist, aber er hat gepasst. Wir reden hier auch über Menschen, mir geht das alles ganz schwer auf den Sack.

Wie denken Sie über Baslers Entscheidung? Da ziehe ich meinen Hut vor, das mache ich wirklich. Das gibt es ganz selten, dass ein Trainer einfach geht, der verzichtet nämlich auf seine Kohle. Das war schon wenig genug, aber er verzichtet trotzdem drauf. Ich kenne sonst nur Trainer, die die Kohle noch drei Jahre lang mitnehmen. Respekt, Herr Basler.

Mario Basler hat auch einige Fans und die Medien angesprochen, als es um die Gründe ging, warum er nicht mehr weiter machen will. Haben Sie Verständnis für seine Aussagen?

Klar - wenn Diskussionen um Marcel Landers aufkommen, hilft das nicht. Er hat Frank Kontny angerufen und sich entschuldigt, weil er nicht drüber nachgedacht hat, was seine Aussagen auslösen könnten. Aber das ist Boulevard-Mist, klar wird dann draufgehauen, das ist das große Kino. Deutschland sucht den Superstar, wir machen noch ein Promi-Dinner und sonstwas. Da spielt Mario Basler auch mit, gar keine Frage. Und das ist aus der Abteilung, wo dann die Hälfte der Leute drauf anspringen.

Hatten Sie das Gefühl, dass die Stimmung im Spiel gegen den 1. FC Köln II eine Atmosphäre gegen Mario Basler war?

Nein, so habe ich das nicht erlebt.

Was war denn am Ende der Grund für die Entscheidung von Basler?

Alles, wir kriegen einfach keine Ruhe in den Verein. Wir spielen mit der A-Jugend und der B-Jugend in der Bundesliga, wir saßen vor dem Spiel in der Regionalliga im Mittelfeld. Alles gut, mehr geht in dieser Saison nicht. Aber es gibt keine Ruhe. Ich wache morgens auf und denke, ich will das alles nicht mehr hören.

Wie geht es nun weiter?

Keine Ahnung. Wir waren alle überrascht von der Entwicklung. Es gab keine Anzeichen dafür. Ich wurde nach dem Spiel angerufen, ich sollte sofort rüberkommen. Dort traf ich dann auf meinen jetzigen Ex-Trainer.

Gab es die Möglichkeit, ihn umzustimmen?

Nein, denn wenn ich meinen Rücktritt anbiete, dann will ich nicht hören, bitte, bitte bleib. Basler ist ein Typ, der sagt etwas, weil er es so meint. Daher hätte es keinen Sinn gemacht, wenn wir versucht hätten ihn umzustimmen.